- Lanzhou
- Lanzhou[-dʒɔu̯], Lanchow, Lantschou, bis 1946 Kaolan, Hauptstadt der Provinz Gansu, China, am mittleren Hwangho, in einer lössverkleideten Talweitung, 1,60 Mio. Einwohner (Agglomeration 2,61 Mio.); Universität, Chemiefachhochschule, Hochschule für Medizin; Kernforschungszentrum Chinas, weitere Forschungseinrichtungen (u. a. Erdölinstitut); Provinz-Museum. - Zentrum der chemischen und Schwerindustrie basierend auf den Bodenschätzen in den Randgebieten der zentralasiatischen Wüsten; vom Erdölfeld von Yumen führt eine Rohölpipeline zur Großraffinerie von Lanzhou; Stahlwerk, Maschinenbau (für die Erdölindustrie), Herstellung von Werkzeugmaschinen und Kugellagern, Aluminium-, Gummiindustrie. Zum Stadtgebiet gehören ferner das Zentrum der Zementindustrie Yungteng sowie Paiyin mit Kupfererzabbau; in der Nähe auch Kohleabbau. In den Schluchten des Hwangho bei Lanzhou sind mehrere große Wasserkraftwerke installiert. Lanzhou ist Verkehrsknotenpunkt an der wichtigsten Ost-West-Eisenbahnverbindung im nördlichen China von Lianyungang am Gelben Meer nach Ürümqi im Nordwesten des Landes mit Anschluss (seit 1990) an die Turkestan-Sibirische-Eisenbahn in Kasachstan; Flusshafen; Flughafen.Aus der ehemaligen Karawanenstation ging zunächst eine kleine Handelsstadt hervor. Seit den 1950er-Jahren bestimmen in den Außenbezirken die Gebäude der Universität, Verwaltungsbauten und v. a. Industriebetriebe das Bild der Stadt. An den steilen Hängen im Park des Fünf-Quellen-Hügels im Süden der Stadt steht der Tempel Chongqing Si (1374).
Universal-Lexikon. 2012.